Selbstbestimmung und Grenzen

Die Kinder sollen gestärkt, unterstützt und sensibilisiert werden auf ihre Gefühle und Befindlichkeiten zu hören. Wir unterstützen sie dabei, dass sie ihre Grenzen dem anderen gegenüber deutlich sagen. Ein nein ist ein nein, soweit und nicht weiter.

Wir möchten ihnen auch Begrifflichkeiten an die Hand geben wie sie sich sprachlich äußern können, wenn sie ihre Grenzen benennen, Grenzverletzungen mitzuteilen und ihren eigenen Standpunkt zu vertreten.

Wir achten ganz besonders bei den jungen Kindern, die sich noch nicht verbal äußern können auf deren Gestik und Mimik z. B. beim Wickeln und der Sauberkeitserziehung.

Wir fragen das „Nestgruppenkind“ auch, ob es in Ordnung ist, wenn nicht immer die gleiche Person wickelt oder beim An- und Ausziehen hilft.

In Ordnung – nicht in Ordnung

In unserem Team haben wir uns verständigt, was wir als „normal“ ansehen und wo wir Grenzen überschritten sehen:

  • das Erkunden des eigenen Körpers ist in Ordnung; sie sollen dabei aber ihre Privatsphäre haben und andere nach Möglichkeit nicht stören
  • Doktorspiele (auch ungestört) unter etwa Gleichaltrigen sind in Ordnung, wenn die abgesprochenen Regeln eingehalten werden
  • Doktorspiele zwischen Nestgruppenkindern und den „Großen“ sind nicht in Ordnung
  • die Freiwilligkeit aller Beteiligten hat oberste Priorität
  • Gegenstände dürfen nicht in Körperöffnungen gesteckt werden
  • ein „Nein“ wird in allen Lautstärken akzeptiert
  • das Spiel wird sofort beendet, wenn eine Person dies verbal oder nonverbal äußert
  • gemeinsam auf die Toilette gehen ist in Ordnung
  • Küssen untereinander ist in Ordnung, jedoch nicht im Genitalbereich
  • die Kinder können ihren Geschlechtsteilen oder Körperfunktionen Namen oder Titel geben; wir Erzieherinnen sind mit ihnen im Austausch, welche Worte oder Bezeichnungen in Ordnung sind und welche nicht.

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